Cannabis ist wertvoll

In jüngster Zeit entdeckt man die Qualitäten der ältesten Kulturpflanze der Menschheit wieder: Hanf oder mit botanischen Namen Cannabis ist unglaublich vielseitig. Der Anbau schadet der Umwelt nicht, die weed sorten lassen sich vielseitig einsetzen, die besonderen Inhaltsstoffe des Hanfs bieten Medizinern neue therapeutische Möglichkeiten.

Hanf oder mit botanischen Namen Cannabis ist unglaublich vielseitig.

Hanf anbauen bedeutet, die Umwelt zu entlasten. Viele Böden sind heute aufgrund der intensiven Bewirtschaftung durch Maschinen stark verdichtet und ausgelaugt durch schnell aufeinanderfolgende Erntezyklen. Außerdem benötigen viele Feldpflanzen chemisch-synthetische Unterstützung durch Spritzmittel, damit sie nicht von Unkraut überwuchert werden, Parasiten oder Krankheiten zum Opfer fallen. Zu guter Letzt werden heute oft Saatgüter verwendet, die nur mithilfe eines starken Einsatzes von Düngemitteln wirtschaftliche Erträge abwerfen.

Baut man Hanf anstelle der sonst üblichen Feldfrüchte an, sieht das ganz anders aus. Die tief wurzelnden Hanfpflanzen lockern verdichtete Böden auf. Die Hanfpflanze wehrt durch einen ganzen Cocktail interessanter Inhaltsstoffe – die sogenannten Phytocannabinoide – Parasiten sowie Krankheitserreger ab. Die Struktur der Hanfpflanze beschattet den Boden, hält so Wasser gut darin zurück und lässt Unkraut gar nicht erst sprießen, weil Cannabis den Konkurrenzkampf um Licht gegen andere Pflanzen immer gewinnt. Außerdem müssen Cannabisgewächse nur mäßig gedüngt werden.

Hanffasern sind unglaublich vielseitig

Hanfpflanzen besitzen lange Fasern in den Pflanzenstängeln. Diese Fasern sind um einiges stabiler und vor allen Dingen länger als Holzfasern und Baumwollfasern. Allerdings ist die Verarbeitung von Hanf in der Regel teurer als die von Holz oder Baumwolle. Auf lange Sicht ist es trotzdem sinnvoll, auf Hanfanbau zu setzen, denn Cannabis hat eine sehr hohe Biomasseproduktion und schont (s. o.) die Umwelt.

Für Hanffasern gibt es ganz unterschiedliche Einsatzgebiete:

  1. Hanftextilien: Die ersten gewebten Textilien, die Archäologen fanden, waren aus Hanffasern hergestellt. Auch heute noch spricht viel dafür, Kleidung und andere Textilien aus Hanf anzufertigen. Der Anbau von Baumwolle beispielsweise bringt sämtliche Probleme mit, die große Monokulturen stets haben. Der Einsatz von Insektiziden und Herbiziden belastet Baumwolltextilien [und deren Träger] oft stark. Hanfanbau ist dagegen sozusagen von Natur aus „bio“ – entsprechend sind Textilien aus Hanf nicht durch die Rückstände von Spritzmitteln belastet. Außerdem sorgen die vergleichsweise langen Hanffasern dafür, dass Textilien, die daraus gefertigt sind, sehr strapazierfähig sind. Früher wandte man als Argument gegen Kleidung aus Hanf ein, die habe keinen guten Tragekomfort und fühle sich hart an. Neue Verfahren zur Aufbereitung von Hanftextilien ermöglichen einen Tragekomfort wie bei Baumwollkleidung.
  2. Hanfpapier: Das erste Papier wurde in China aus Cannabisfasern hergestellt. Spezialpapiere, die besondere Eigenschaften benötigen, werden auch heute noch aus Hanf angefertigt. Besonders Filterpapiere, Zigarettenpapier und Banknoten sind hier zu nennen. Gerade bei Banknoten, die durch viele Hände gehen, ist klar, dass eine hohe Strapazierfähigkeit ein wichtiges Qualitätskriterium ist.
  3. Baustoffe / Dämmstoffe
  4. Farben
  5. Futtermittel
  6. Kosmetika
  7. Kunststoffe
  8. Lebensmittel
  9. Rohstoffe

Es gibt über 50.000 verschiedene Verwendungszwecke für Hanf. Hier sind nur einige wenige

exemplarisch genannt.

Übrigens: Der erste Ford bestand aus Hanfplatten und fuhr mit Hanfbenzin.

Medizinisches Cannabis – eine Wissenschaft für sich

Als Lieferant wichtiger pharmazeutischer Stoffe ist Cannabis besonders interessant. Weil die

Hanfpflanze sogenannte Cannabinoide produziert, die denen des menschlichen Körpers sehr ähnlich sind, kann man nebenwirkungsarm viele Krankheitsbilder mit medizinischem Cannabis behandeln. Medizinisches Cannabis gibt es – auch in Deutschland – inzwischen auf Rezept. Aber auch nicht rezeptpflichtige Cannabinoide wie Cannabidiol stehen Patienten vor allem mit Schmerzbeschwerden und entzündlichen Krankheiten zur Therapie unterschiedlicher Symptome zur Verfügung.

 

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